So langsam wird die Geschichte filmreif. Man könnte es als Serie für eine Streamingplattform drehen. Titel: Die unendliche Geschichte des Tiebreaks. Die vierte Folge dieser Serie fand am Samstagabend in München statt. Hauptdarsteller: unser Team der SWD Powervolleys Düren. Erfolgreiche Nebendarsteller: WWK Volleys Herrsching.
Auf allen Wegen in den Tiebreak
Im vierten Bundesligaspiel dieser Saison gingen unsere Jungs zum vierten Mal über die volle Distanz von fünf Sätzen. Wie bereits vor einer Woche misslang der Tiebreak leider wieder. Dabei spielte unsere Mannschaft eine neue Variante der Satzreihenfolge. In den ersten beiden Partien hatte sie den Gegner nach eigener 2:0-Satzführung ausgleichen lassen, gegen Giesen hatte sie sich zweimal nach Satzrückstand zurückgekämpft und nun hatte sie genau dieses doppelte Comeback beim Gegner zugelassen.
Die positiven Aspekte
In guten Phasen kann unsere Mannschaft richtig Druck auf den Gegner ausüben. Sobald die Annahme funktioniert, sind starke Angriffe zu sehen, die mit ordentlichem Druck oder clever ausgespielt werden. Gegen Herrsching begann sie gut, übernahm sofort die Führung und setzte sich am Ende nach geschrumpftem Vorsprung wieder ab. Emotional und kämpferisch zeigt sie sich auch oft. So schaffte sie es im dritten Satz, aus einem 22:24-Rückstand einen 26:24-Satzgewinn zu machen. Es gibt immer wieder diese Momente, wo man als Fan denkt: Ja, es geht doch!
Daran müssen die Jungs noch arbeiten
In einem Spiel, das man nach zweimaliger Satzführung noch verliert, sind natürlich auch noch Probleme zu erkennen. Den erwähnten guten Phasen stehen leider noch zu viele Spielabschnitte gegenüber, in denen unsere Nerven auf der Tribüne oder vor den Bildschirmen Durchhaltevermögen brauchen. So war gegen Herrsching die Aufholjagd vom 14:16 aus Dürener Sicht im zweiten Satz ein Hoffnungsschimmer, der durch eine Serie der Bayern zum 15:22 sofort wieder zerstört wurde. Ähnlich wurde im vierten Satz aus einem 15:14 für Düren ein 20:16 für Herrsching. Oft zeigt sich die Annahme unseres Teams noch zu wacklig, das gleichzeitig nicht genug Aufschlagdruck erzeugt, um die gegnerische Defensive in Wanken zu bringen.
Folge 5 gegen Berlin?
Jetzt bleibt noch die Frage, wie es nächsten Samstag mit unserer Mannschaft weitergeht. Zu Gast ist dann ausgerechnet der Rekordmeister Berlin Recycling Volleys, der soeben das ewige Topspiel gegen Friedrichshafen 3:1 gewonnen hat und in dieser Saison noch ungeschlagen ist. Erleben wir dann den fünften Teil der Tiebreak-Serie? Vielleicht werden unsere Jungs dann als klare Außenseiter zu Helden. Auch das wäre filmreif.